im trüben

im trüben

„alle, welche dich suchen, versuchen dich.
und die, so dich finden, binden dich
an bild und gebärde.“ *

kein bildnis auf dieser erde,
kein wort, das dir je entspricht,
kein sehnen, dass es noch werde,
beschert uns ein klareres licht.

„alle, welche dich suchen, versuchen dich.
und die, so dich finden, binden dich
an bild und gebärde.“

schenk’ mir die kraft, zu verzichten,
den mut, im trüben zu sein.
will mich dann doch jemand richten,
schenk’ ihm die gunst, zu verzeih’n.

„alle, welche dich suchen, versuchen dich.
und die, so dich finden, binden dich
an bild und gebärde.“


*Rainer Maria Rilke, 1901